Bericht zur José Carreras-Gala am 13.12.2004 in der Starlight-Halle Bochum

Um halb fünf schon habe ich mich mit Meike in Aplerbeck getroffen. Im Zug vom Dortmunder Hauptbahnhof nach Bochum haben wir uns dann noch mit Claudia und Katharina getroffen und sind anschließend zu Fuß zur Halle gegangen. Trotzdem waren wir noch lange vor Patrick da und hatten durch die Proben von West Side Story schon einen tollen Vorgeschmack auf die Dinge, die da kommen sollten. Die zwei Stunden sind dann aber irgendwie schnell rum gegangen. Wir haben uns auch köstlich über einige Alexander-Fans amüsiert. Meine Oma kam und auch Meikes Eltern und Schwester, dann war um zwanzig vor acht Einlass. Das Orchester war, wie schon beim letzten Mal auf einem Podest über der Mainbowl. Vor den beiden Trägern des Podests standen zwei reichlich geschmückte Weihnachtsbäume. An den Außenseiten des Parketts waren je zwei neue Scheinwerfer, die die Bäume anstrahlten und an den Innenseiten waren mehrere, die sich drehen konnten und in allen Farben leuchteten. Bernie gab ein Interview und die Atmosphäre war im allgemeinen super. Als das Orchester das Podest betrat wurde geklatscht und dann telefonierte John Lehr Opfar erstmal einige Zeit. Endlich wurde es mit zehn Minuten Verspätung dunkel...

Circle Of Life
Es war dunkel und völlig still. Einige Gestalten kamen durch den Keil auf die Bühne und hockten sich dahin. Von irgendwo fing dann einer an zu singen, obwohl das eher brüllen ist. Die Gestalten auf der Bühne fingen an zu tanzen. Unter anderem Lotti mit pinkem Turbahn, oder so, Woody Sarah und noch einige. Ich drehte mich um und entdeckte den Übeltäter, der so rumschrie: Pharic stand in der Mitte der zweiten Bahn. So eine Stimme hätte ich in ihm nicht vermutet. Und noch einige andere waren auf der zweiten Bahn. Die Männer hatten enganliegende Hosen und Oberteile an. Die Frauen hatten den ganzen Körper bedeckende Bodies an und große Tücher in den Händen, die sie irgendwann fallen ließen. Im ganzen Lied wechselte immer der Sänger. Greg, Woody, Pharic, Chris, Romeo und Lotti sangen Solo und dann wieder Chor, während ein anderer nahtlos weitersang. Die Choreografie war kraftvoll und imposant. Und was sie nicht lassen konnteten, ich glaube Chris war´s: Er fuhr mit Skates von der linken Seite auf die Bühne, über die erste Bahn, drehte auf den Wide-Legs ein paar Piruetten und verschwand dann wieder auf der linken Seite. Ein beeindruckender Beginn!

Danach begrüßten uns erstmal Nova Meierhenrich, in grünem Kleid, und Uwe Hübner und stellten sich umfangreich vor. Alle paar Lieder kündigten sie die nächsten an und erzählten auch einiges. Sie laberten mit der Oberbürgermeisterin, mit Alexander (der Stargast), mit Toto und Harry, die in der Pause ein Toto und Harry-Paket versteigerten, mit einer Sprecherin der José Carreras-Stiftung und sie zeigten ein Video von José Carreras, wo er allen dankte. Außerdem überreichten sie einem sehr großen Mann das Toto und Harry-Paket, was er in der Pause für 340€ ersteigert hatte. Der Mann gab ihnen sogar 400€!!! War´s das jetzt?

What A Feeling
Als die endlich fertig waren betrat Michelle die Bühne. Ich finde die Frisur stand ihr nicht. Sie fing ruhig an und legte dann richtig los! Mann, die hat ja wohl eine Stimme. Ich dachte sie hätte ein zierlich Stimmchen und dann geht´s da so ab!

Cabaret
Suzy saß auf einem Stuhl und von hinten kamen Bernie und Greg mit gesenktem Kopf und einer Haltung, wie ein Hund der Männchen macht. Die beiden hatten eine Melone auf und einen schwarzen Anzug an. Suzy hatte ein knappes, schwarzes und ein wenig ausgeflipptes Kleid an. Die Choreografie und die Mimiken waren durchgehend lustig. Einfach zum Schieflachen.

Maybe This Time
Louise Jones zeigte ihre schöne Stimme, obwohl das nichts war gegen das, was später kommen sollte.

Little Shop Of Horrors
Louise Lenihan, Rachelle und Danni sangen dieses Lied. Sie haben toll gesungen und getanzt und auch hier waren einige Stellen zum Lachen. Sie hatten knallige Oberteile und Miniröcke an. Hinten hing etwas aus dem Rock raus. War das vom Mikro, oder gehörte das zum Kostüm?

Somewhere That´s Green
Rebecca hat besonders am Anfang mit ihrer Mimik und Betonung die Leute zum Lachen gebracht. So richtig naiv eben. Toll gespielt und gesungen.

Feed Me
Pharic kam von links rein und Lotti von rechts. Lotti sang und pharic guckte sehr blöde, wer denn da singt. Der Kerl hat eine Mimik zu Schießen drauf. Ich habe die ganze Zeit gelacht. Soetwas kann man nicht beschreiben. Lotti und Pharic passten sehr gut zusammen.

Suddenly Seymour
Die beiden mit ihrer Mimik zusammen war echt klasse.


Impossible Dream
Obwohl Bernie sonst kraftvoller singt, war es super.

Beauty And The Beast
Ein eher romantisches Lied, wunderschön gesungen von Rachelle und Greg.

Big Spender
Als es dunkel war, wurde von oben ein Stange runter gelassen. So eine Art Geländer. Dann kamen Suzy, Amanda, die Louises, Becci, Leesa und Danni auf die Bühne, allesamt schlampig gekleidet und hängten sich auf verschiedenste Art über und an das Geländer. Besonders Danni ist mir da aufgefallen, weil sie die Füße nach außen weggeknickt hatte. Außerdem hat sie das ganze Lied mit einer Zigarette im Mund gesungen. Die Damen veränderten ihre merkwürdigen Positionen immer wieder. Das war schon wieder so eine Nummer zum totlachen. Auch das Zischen zwischendurch.

Somewhere Over The Rainbow
Stuart und Matthew spielten Gitarre und Sarah sang. Alle drei saßen auf Barhockern aus dem Foyer. Das Lied kennt man ja von Lottis CD, aber Sarah sang es so anders, das man meinen könnte, es sei ein anderes Lied. Nicht nur, dass sie natürlich eine hellere Stimme hat, sie hat es ruhig und verträumt gesungen.

Gotta Get A Gimmick
Dieser Titel ist ja schon schön. Dieses Mal spielte Louise Lenihan die Trompete, wenn man die zwei schiefen Töne spielen nennen kann, Suzy hatte die drei blinkenden Lichter und Louise Jones hatte die Schmetterlingsflügel und schwebte auf Zehenspitzen durch die Gegend. Obwohl ich die Nummer noch sehr gut vom letzten Mal im Kopf hatte und der Überraschungseffekt weg war, hatte ich dabei einen Riesenspaß. Auch das „Oh“ vom Publikum, als Suzy die Lichter anstellte war lustig.

Free Like The Wind
Alex hat eine ganz gute Stimme, aber für meinen Geschmack hat er ein wenig zu schnulzig gesungen und an einer Stelle im Refrain hat er sich jedes Mal verschluckt. Hätte schlimmer kommen können. Die Fans waren an den Knicklichtern sehr gut zu erkennen und von dort kam nachher Gejubel. Von überall anders höfliches Klatschen.

Christmas Melody
Greg, Lotti, Louise, und Sarah sangen a capella drei (oder vier?) Weihnachtslider, vierstimmig. Das war ein Ohrenschmaus zum zurücklehnen und genießen.

Maria
Wir wissen ja alle das Woody super singen kann. Es war das emotionsreichste „Maria“ das ich je gehört habe. Vor allem mit seiner Gestik. Ja schauspielern kann er auch gut. Als Tony machte er wirklich den Eindruck eines Jugendlichen, besonders, als er danach die Hände in die Hosentaschen steckte.

Somewhere
Sarah singt so hoch, da frage ich mich, wo kommt diese tiefe verrauchte Stimme als Ashley her? Sie sang super und zu Woody brauche ich, glaube ich, nichts mehr zu sagen.

„Tonight“ Quintett
Pharic war als Riff vielleicht ein wenig leise, bei seinem Solo hat man ihn kaum gehört. Gianni als Bernado sah echt gefährlich aus, eher, als gehörte er zur Mafia. Auch stimmlich hat er mir gefallen. Bei Rachelle als Anita fehlte ein wenig Ausdruck, aber sie hat schön gesungen. Sie wurde von noch zwei Mädels unterstützt habe jetzt aber vergessen von wem. Sarah hat man gegen diese drei Gruppen rausgehört. Wunderbare Stimme! Woody habe ich beim besten Willen nicht gehört. Schade, hätte man vielleicht etwas lauter stellen sollen. Diese Nummer war wunderbar. Ich hatte die ganze Pause einen Ohrwurm davon.

Um kurz vor zehn war Pause. Weil es hieß, die Gala würde zwei Stunden dauern hatte ich meinem Vater gesagt, er solle um kurz nach zehn da sein. Ich habe ihn angerufen und ihm gesagt, dass es bis mindestens elf Uhr dauert. Er war schon da und hat dann die ganze Zeit im Auto gesessen und gewartet, bis endlich Schluss war. Claudia und Katharina mussten den Zug um zehn vor elf nehmen. Papa hat gesagt, dann nehmen wir sie mit nach Dortmund, vielleicht fährt da häufiger ein Zug nach Hamm. Den Rest der Pause haben Oma Claudia und ich über den ersten Teil diskutiert.

Dragular
Matthew und Stuart spielten E-Gitarre mit dem Orchster. Die Musik war richtig rockig, fetzig, das ging mal ordentlich ab. Wow, super!!! Chris hat gesungen und wirkte richtig gefährlich dabei. Die Sonnenbrille unterstützte das ganze. Amanda, Sarah, Paul, Daniel, Rachelle, Danni und Woody haben getanzt. Erst alle zusammen, dann immer Mann mit Frau und Danni tanzte alleine vor den Keil. Obwohl man es eher kämpfen nennen sollte, was die da veranstaltet haben. Als die Kerle mit ihren Weibern fertig waren, stürzten sie sich auf Danni, irgendwann rannte sie die Bahn entlang und ich glaube Woody ihr entgegen und hob sie hoch in die Luft. Sie und Sarah wurden auch zwischendurch gebissen. Dieser Tanz war total beeindruckend, ich habe kaum noch auf den Gesang (eher Brüllen) geachtet. Die Tänzer waren sehr abgewrackt in schwarz und rot bekleidet.

Those Magic Changes
Adam hörte ich fast genauso an, wie der Sänger auf meiner Grease-CD. Er hat toll gesungen.

Hopelessly Devoted To You
Michelle trat in einem sehr braven, weißen Kleid mit blauem Muster auf. Sie hat wiederum mitreißend gesungen.

Hand Jive
Matthew hat das Lied als Vince Fontaine gesungen mit einem glänzenden blauen Anzug an. Man hört ihn nicht oft singen, aber er macht es gut. Das Ensemble war kunterbunt, kitschig gekleidet und hat einen ebenso kitschigen Tanz aufgeführt. Sah echt komisch aus.

New York, New York
Wenn Lotti sing, reißt es jeden mit! Er trat in Anzug und Melone auf und hat gesungen, wie wir ihn kennen und mit dem Publikum „gespielt“. Da ist der tosende Applaus am Schluss kein Wunder.

Phantom Theme
Kurze Einlage des Orchesters. Toll, diese Melodie und das Orchester.

Think Of Me
Sie hat doch eine wunderschöne Stimme, diese Louise Jones.

All I Ask Of You
Ich hätte nicht gedacht, dass Bernie ein so gutes Phantom abgibt, aber warum nicht? Er und Louise Jones haben ihre Sache sehr schön gemacht.

Phantom Of The Opera
Greg war ein so böses Phantom und die beiden haben so super gesungen. Sie passen toll zusammen. Sorry, ich kann es nicht beschreiben, die beiden waren einfach super und jeder der da war weiß das. Jeder war völlig mitgerissen. Klasse!!!

Here I Am
Die Gitarrist, der Alex bei beiden Liedern begleitet hat war noch schnulziger. Ansonsten gilt die gleiche Beschreibung, wie beim ersten Lied.

One
Alle traten schwarz bekleidet mit in gold glitzernden Zylindern auf und lieferten einen tollen Tanz ab. Die Mädels hatten einen Body an, der die Beine frei ließ. Aber kalt war es sicher nicht, so wie die getanzt haben. Als am Schluss alle den Zylinder über ihren Kopf hielten, fiel mir auf, dass er überall relativ ruhig war, nur bei Danni hüpfte er hoch und runter. Sah schon lustig aus.

Finale
Es wurde ein Fahnenständer auf die Bühne gestellt und ich glaube Greg kam raus und sang „I´m Dreaming Of A White Christmas“ dann kam David mit der französischen Flagge und das Lied wurde auf Französisch gesungen und dann kam Luigi oder Gianni vermutlich und es wurde Italienisch gesungen und zum Schluss kam glaube ich Alex Wengel und es wurde Deutsch gesungen. Aber ich bin mir da echt nicht mehr sicher. Auf jeden Fall hat es geschneit, wenn´s auch nur künstlicher Schnee war. Danach kam das gesamte Ensemble von über die zweite Bahn und Treppen nach unten und sang das Lied ein zweites Mal. Es hörte sich wunderbar an! Das Publikum stand mit tosendem Applaus auf und die Moderatoren machten so einige Danksagungen. Als letztes wurde das Lied noch einmal gesungen und dann war´s auch leider schon vorbei. Die Darsteller verließen die Bühne und Chris warf sich in den Schnee und machte einen Schneeengel. Einige Darsteller guckten interessiert zu. Stolz zeigte Chris Louise Jones seinen Engel, die ihm daraufhin beide Daumen nach oben zeigte. Dann verließen auch sie die Bühne und Chris verteilte den ganzen Schnee von seinem Rücken durchs Theater. Arme Heidi! Das Orchester spielte noch ein wenig, während das Publikum die Halle verließ. Mittlerweile war es ca. viertel nach elf.

Dann ging´s nach Hause. Aber nicht direkt. Auf dem Weg zum Auto haben wir „White Christmas“ gesungen. Es war einfach zu schön, als dass es schon zu Ende sein könnte. Erst haben wir Katha und Claudia zum Bahnhof gebracht. Als wir dort ankamen war es viertel vor zwölf. Eine halbe Stunde später kam der Zug. Dann haben wir Oma nach Hause gebracht. Um kurt vor eins war ich dann auch zu Hause. Aber mit schlafen war nichts. Im Kopf schwirrten immer noch alle möglichen Bilder von der Gala. Sie war sooo super!!!!!

Bye, Mira

P.S.: In den Ruhrnachrichten Dortmund war heute schon ein kleiner Artikel.

Ja, was soll ich groß sagen? Ich bin Mira und neu hier. Seit einigen Monaten lese ich schon mit und bin jetzt doch mal dazu gekommen mich an zu melden. Ab jetzt müsst ihr also meine Beiträge ertragen!
Viele Grüße!
Mira